Samstag, 5. September 2015

Lichtenstein müßte in Bayern sein!


Erscheinungsdatum
01.09.15
Laufende Nr.
081/2015


Dobrindt: Ein Jahrhunderttag für Oberau

Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur hat heute den feierlichen Spatenstich zum Bau der Orts­umgehung Oberau vorgenommen. Die vierstreifige Ortsumfahrung der viel befahrenen B 2 entlastet den Ort Oberau vom Durchgangsverkehr - derzeit fahren jeden Tag rund 21.500 Kraftfahrzeuge durch den Ort.
Dobrindt:
"Über 45 Jahre haben die Oberauer für die Ortsumgehung gekämpft. Heute geht das Projekt auf die Zielgerade. Die Ortsumgehung kommt. Der Baubeginn ist ein Jahrhunderttag für die Region und weit darüber hinaus. Damit realisieren wir einen lang erwarteten Lückenschluss. Er beseitigt eine Engstelle auf einer zentralen Nord-Süd-Achse durch Bayern. Mit der Ortsumfahrung werden die Menschen im Ort vom Durchgangsverkehr befreit: Die kilometerlangen Staus in und um Oberau werden der Vergangenheit angehören."

Der vierstreifige Neubau der Ortsumgehung Oberau hat eine Länge von 4,2 Kilometern und schließt einen rund drei Kilometer langen Tunnel ein. In die Maßnahme investiert das Bundesverkehrsministerium rund 200 Millionen Euro.

Dobrindt:
"Die Ortsumgehung ist ein sichtbares Ergebnis meines Investitionshochlaufs: wir steigern die Mittel für die Infrastruktur bis 2018 um rund 40 Prozent. Das ist ein Rekordniveau. Mit dem Geld modernisieren wir unser Land, bauen Straßen, Schienen und Wasserwege aus. Davon profitiert auch unsere Region."

    und dann 2 Röhren mit je 2 Fahrspuren

 
Murnau – 174 Mio. Euro – das war das Geschenk, das Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Samstag bei der Straßenkonferenz in Murnau auspackte. Darüber können sich v.a. die vom Verkehr geplagten Oberauer freuen, denn dieses Geld wird in die Ortsumfahrung ihrer Gemeinde fließen. Der Bau soll 2015 beginnen.
Besonders Josef Bobinger stand die Frage ins Gesicht geschrieben, ob er nun wirklich glauben darf, was er gehört hat. Gerade noch hatte der Sprecher der Initiative Verkehrsentlastung Oberau (VEO) ein feuriges Plädoyer auf der Podiumsdiskussion gehalten. Seit 20 Jahren setzt sich die VEO nun schon ein für die Westumfahrung Oberau, die Gemeinde selbst etwa doppelt so lange. Und jetzt bekam er endlich die erlösenden Worte zu hören, aus dem Mund des Bundesverkehrsministers höchstselbst: „Der Bau soll 2015 beginnen.“ Nicht nur Bobinger hatte an diesem 1. März Grund zur Freude, sondern auch Peter Imminger (CSU), Bürgermeister von Oberau. Auch er hatte noch einmal eindringlich geschildert, wie sehr die Menschen unter dieser Belastung leiden. Bei schönem Wetter, an Feiertagen und an den Wochenenden rollen nach seinen Angaben Blechlawinen von gut 40.000 Fahrzeugen pro Tag durch den Ort und hüllen die Gemeinde in eine Dunstglocke aus Abgasen. Dass von dieser lang herbeigesehnten Umfahrung auch andere im Werdenfelser Land profitieren, hatten auch Bürgermeister anderer Orte im Vorfeld klar herausgestellt. Thomas Schmid (CSB, GAP) z.B. sprach von Oberau als einem „Flaschenhals“, besonders wenn viele Ausflügler unterwegs sind. Hansjörg Zahler (CSU, Wallgau) wies darauf hin, dass der verkehrstechnische Knackpunkt Oberau auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Isartales eine große Rolle spielt. Ähnlich umschrieb es auch Arno Nunn (parteilos, Oberammergau) für das Ammertal, und Kreishandwerksmeister Stefan Zirngibl hatte die Probleme von rund 8000 Handwerksbetrieben im Oberland geschildert, die durch Zeitverzögerungen im unkalkulierbaren Verkehr entstehen.
Dobrindt, der noch vor seiner Amtszeit als Bundesverkehrsminister an Demos der VEO teilgenommen und seine Unterstützung immer wieder zugesagt hatte, hat nun Wort gehalten. Für viele ist diese Ankündigung eine Erlösung, andere sehen darin einen geschickten politischen Schachzug, so kurz vor den Kommunalwahlen.



MdB Klaus Barthel (SPD) z.B. hatte im Vorfeld kritisiert: „Die Veranstaltung läuft laut Presseberichten unter der Regie des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur. Man wisse die CSU-Mandatsträger auch aus dem Landtag auf seiner Seite. Was ist mit den anderen? Nicht einmal das Landratsamt war eingeweiht. Wer nicht die CSU ist, wird als ,interessierte Bevölkerung’ eingeladen und erfährt das Ganze kurz vorher aus der Presse. Ein klarer Fehlstart des Ministers!“



Dr. Michael Rapp, Murnaus Bürgermeister, betonte aufgrund des Unmutes, der aufgekommen war, dass eine solche Straßenkonferenz schon lange Zeit geplant gewesen sei, schon als MdL Harald Kühn noch Landrat im Landkreis Garmisch-Partenkirchen war. Auch Dobrindt und Kühn versäumten nicht zu unterstreichen, dass dies kein Wahlkampf sei, sondern dass das Verkehrsproblem in Oberau eine wirtschaftliche und regionale Dimension habe, weshalb eine Lösung gefunden werden müsse. Ob nun Politikum oder nicht: den Oberauern dürfte das angesichts der baldigen Erlösung gleichgültig sein. Wann genau der Spatenstich 2015 sein wird, konnte Dobrindt noch nicht sagen. Zuerst wird in der zweiten Jahreshälfte 2014 der Bundeshaushalt verabschiedet. Dann werde er ein Infrastrukturpaket auf den Weg bringen, bundesweit sollen rund 5 Mrd. Euro mehr zur Verfügung stehen. „In dieses Paket möchte ich auch Oberau aufnehmen, denn diese Maßnahme ist dringend notwendig“, bekräftigte Dobrindt. Es ginge schließlich nur noch um Finanzierungsfragen, das Baurecht liegt bereits vor. Die Umfahrung mit einer Länge von etwa 4 km ist im Norden Oberaus mit einer Anschlussstelle geplant. An diese schließt sich ein 3 km langer Tunnel mit zwei Röhren an, der Oberau im Westen umlaufen soll. Nach Süden führend, mündet die Umfahrung zurück in die B2 vor Farchant. Für diese Baumaßnahme sind 174 Mio. Euro nötig. Ein Bericht wie es mit dem Kramertunnel weitergehen soll, folgt am Samstag.  



Quelle: Allgemeine Presseinformation

Schade, dass wir Baden-Württenberger sind!

Wir geben aber die Hoffnung nicht auf!