Ihre Worte in Lichtensteins Ohren.
Quelle: Reutlinger Wochenblatt vom12. September 2013
Michael Donth: Die Region hat durch die kraftvolle und eindeutige Positionierung "Pro Albaufstieg" ein wichtiges Zeichen gesetzt. Wir konkurrieren hier mit anderen Regionen und Projekten, die planerisch in den vergangenen Jahren bereits weiter vorangekommen waren. Dennoch meine ich, haben wir gute Argumente gegenüber dem Bund für Lichtenstein. Denn nachdem richtigerweise dreistellige Millionenbeträge in den Ursulabergtunnel und den Scheibengipfeltunnel investiert wurden, kann der Verkehr nicht im oberen Echaztal durch das Nadelöhr auf die Alb geführt werden. Die vorherigen Investitionen erfüllen ihren vollen Sinn erst, wenn auch das letzte Teilstück, also der Albaufstieg, noch gebaut wird. Dies muss auch im Verkehrsministerium ankommen. Dafür würde ich mich gerne als Abgeordneter in Berlin stark machen.
Rebecca Hummel: Klar ist, dass
aus den drei Bauabschnitten: Scheibengipfeltunnel, Ursulabergtunnel
und dem Albaufstieg eine ganzheitliche Lösung hervorgehen muss, um
ein Nadelöhr Lichtenstein zu vermeiden. Untersuchungen haben
gezeigt, dass vor allem die Belastung durch Lärm in Lichtenstein
gesundheitsgefährdende Ausmaße annimmt. Diese Situation wird sich
durch die Maßnahme Scheibengipfeltunnel voraussichtlich weiter
verschlechtern. Für das Projekt Albaufstieg ist es aus
Finanzierungsgründen von entscheidender Bedeutung im
Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarfplus vorzurücken.
Für die Menschen in Lichtenstein, auf der Alb und in der ganzen
Region ist es wichtig, dass alle politischen Kräfte der Region an
einem Strang ziehen!
Beate Müller-Gemmeke: Der
Ursulabergtunnel ist in Betrieb und der Scheibengipfeltunnel im Bau -
das Verkehrsaufkommen wird steigen. Deshalb ist klar, dass auch für
Lichtenstein eine Lösung gefunden werden muss. Auch wenn wir Grünen
neue Straßen eher kritisch sehen, stehe ich beim Albaufstieg an der
Seite von Lichtenstein, denn hier geht es um die Lebensqualität und
Gesundheit der Menschen. Wichtig ist aber, dass die schwarz-gelbe
Politik der nicht durchfinanzierten Spatenstiche ein Ende hat, denn
die Mittel sind knapp. Wir brauchen mehr Ehrlichkeit bei der
Straßenfinanzierung. Notwendig sind Finanzierungszusagen und eine
Abwägung von Straßenprojekten nach objektiven Kriterien. Lärm und
Verkehrsbelastung betreffen die Menschen in Lichtenstein sehr direkt
und Lärmbelastung ist ein objektives Kriterium. Deshalb werde ich
mich dafür einsetzen, dass der Albaufstieg in den vordringlichen
Bedarf aufgenommen wird.
Pascal Kober: Am 31. Juli habe
ich gemeinsam mit dem Bündnis für den Albaufstieg die
"Lichtensteiner-Erklärung" unterzeichnet, die nochmals
deutlich macht, wie wichtig es ist, den Missstand dort
schnellstmöglich zu beheben. Der Bundestag wird 2015 über die
Verkehrsprojekte der kommenden Jahre entscheiden. Werde ich
wiedergewählt, werde ich mich selbstverständlich dafür einsetzen,
dass der Albaufstieg Priorität hat. Aber zunächst muss die
grün-rote Landesregierung handeln und ihrer Verantwortung
nachkommen, statt dem Straßenbau im Land wichtige Mittel zu
entziehen. Das Projekt eines neuen Straßen-Albaufstiegs zwischen
Pfullingen-Süd und Engstingen-Nord muss von Seiten der
Landesregierung die Priorität "vordringlicher Bedarf plus"
bekommen, sonst wird es auf absehbare Zeit nicht realisiert werden
können. Verkehrsminister Winfried Hermann muss das so nach Berlin
melden.
Günter Herbig: Der Albaufstieg
muss schnell kommen. Tatsächlich wird die Situation im Echaztal nach
Fertigstellung des 100 Millionen Euro teuren Scheibengipfeltunnels
noch dramatischer. Was sich tagtäglich zu den Hauptverkehrszeiten
abspielt, konnte ich beim Aufhängen unserer Wahlplakate dort selbst
schmerzlich erfahren. Die Sünden der Vergangenheit haben letztlich
dazu geführt, dass der Albaufstieg nach der heutigen Lage der Dinge
praktisch höchste Dringlichkeit aufweist. Also unterstützt die
Partei Die Linke, was in der "Lichtensteiner Erklärung"
niedergelegt und begründet wurde. ("Forderung einer Anmeldung
der Verlegung des Albaufstieges B312 bei Lichtenstein als Maßnahme
des Vordringlichen Bedarfs/ VB+ des Bundesverkehrswegeplans 2015").
Darüber hinaus bedauern wir das Fehlen eines ökologischen
Gesamt-Verkehrs-Konzeptes und sehen zur Forcierung auch der
regionalen Stadtbahn keine Alternative.