Samstag, 11. Dezember 2010

GEA 12.Januar 1990

Abschrift GEA Freitag, den 12. Januar 1990

Ost oder West: Wohin mit dem Albaufstieg?

Heute Bürgerversammlung in Lichtenstein - Trassenvorschläge für B 312 neu in der Diskussion

Lichtenstein-Unterhausen.
(esch) Ost oder West: Auf welcher Seite soll der neue Albaufstieg für die Bundesstraße 312 im Echaztal bei Lichtenstein führen? Mit dieser Frage befaßt sich die Bürgerversammlung in der Lichtensteinhalle in Unterhausen am heutigen Freitag. Beginn: 19.30 Uhr.

In der Versammlung wird die Planung und der aktuelle Stand im Linienbestimmungsverfahren vorgestellt. Im zweiten Teil des Abends ist eine Diskussion vorgesehen. Zwei Vorschläge für die Trassenführung werden dabei im Mittelpunkt stehen: die Variante 5 (westlich von Unterhausen) und die Variante 7 c (östlich von Unterhausen). Aus der Diskussion ist mittlerweile die Variante l, die - zum größten Teil unter einem Deckel geführt - mitten durch Unterhausen gebaut werden sollte. Auch das Regierungspräsidium Tübingen hat von der »Deckeltrasse Abstand genommen, wie Bürgermeister Helmut Knorr »mit Freude und Befriedigung« feststellt. Die Gemeinde hat sich erfolgreich gegen diese vom Regierungspräsidium favorisierten Trasse gewehrt, so Knorr weiter, und sieht dieses Ergebnis als eine Folge insbesondere der gutachterlichen Tätigkeit des von ihr beauftragten Büros Steierwald, Schönharting und Partner (Stuttgart). Von diesem Büro stammt auch der Trassenvorschlag 7 c.
Das Regierungspräsidium favorisiert nach einer Sachabwägung die Trasse 5. Nachbargemeinden wie beispielsweise Pfullingen haben sich dem Tübinger Urteil angeschlossen. Auch der Planungsausschuß des Regionalverbands stimmte für die Westumgehung. Eine Entscheidung über den Trassenverlauf steht heute in Lichtenstein nicht an, wohl aber könnten Weichen gestellt werden. Die Linienbestimmung auf der Lichtensteiner Markung ist durch Ministerwort (Volker Hauff, heute Oberbürgermeister von Frankfurt) verknüpft mit dem ersten Teilstück des Albaufstiegs im Echaztal, der Verkehrsstraße Ost in Pfullingen. Das Planfeststellungsverfahren für die Deckeltrasse in der Nachbarstadt-Lichtenstein wird nach einer Entscheidung der Planfeststellungsbehörde erst abgeschlossen, wenn die Trassenentscheidung in Lichtenstein gefallen ist.

Weiß das noch jemand?
Auch das RP weiß nach fast 21 Jahren nichts über die damals getroffene Entscheidung?