Montag, 2. November 2009

Wasser in Not?

Kesselquelle 488,5 m ü.NN
(Talgrundwasser)

Die Kesselquelle entspringt im Unterwasserkanal des Pumpwerks der Albgruppe XIV und schüttet durchschnittlich150 l/s. Messungen im Zeitraum 5.10.1977-24.6.1978 ergaben Schwankungen zwischen 112 l/s und 185 l/s. Vom 11.10.1976 wird ein Schätzwert von 50 l/s genannt. Die Quellentemperatur liegt bei etwa 9,3° C. Vermutlich verdankt die Kesselquelle ihre Existenz letztlich einer Aquiferverengung mit Gefällsverteilung im Bereich des grossen, wohl würmeiszeitlichen Bergsturzes, der auf der Ostseite des Lippentaler Hochberges das Echaztal eingeengt hat.

Der Kesselquelle benachbart fördern 3 Bohrbrunnen der Albgruppe XIV Grundwasser aus der Talfüllung, wobei Brunnen I aus dem Talschotter, die Brunnen II und III aber zu einem wesentlichenTeil aus dem hangenden Kalktuff entnehmen. Ein Färbeversuch im Brunnen II wies einen Zusammenhang mit der Kesselquelle nach.

Geschichte:
1891 Die Gemeinde Holzelfingen entschließt sich, eine eigene Wasserleitung anzulegen (nach den Entwürfen von Baurat Ehmann). Das Wasser wird auf dem Grundstück des Fabrikanten Vollmer (eben an dieser Stelle) gefasst und mit einem Pumpstation nach Holzelfingen in ein Hochreservoir auf der Reute gebracht.
Vertrag vom 22.April 1891 zwischen der Gemeinde Holzelfingen, vertreten durch Schultheiß Fromm, und Ferdinand Eberhardt Vollmer über Grundstücksverkehr (Kaufbuch Unterhausen Band XIII, Seiten 1086 ff. und Servituten-Bestellung vom 3. September 1894, Seite 289 – Archiv – Nr. 524).
1898 wurde mit den Gemeinden Holzelfingen, Klein- und Großengstingen der Gemeinde-Wasser-Verband die Alb-Wasser-Versorgung Echazgruppe XIV gegründet. Dieser Verband versorgt zunächst Holzelfingen mit Wasser. Erst 1900 sind auch die Gemeinden Klein- und Großengstingen dieser Wasserversorgung angeschlossen.
1910 beim Wehr wird für die Station der Echazgruppe XIV eine neue Fischtreppe gebaut.
1913 Umbau der Wehrfallen am Pumpwerk und Anschluss der Traifelbergsiedlung an die Wasserversorgungsanlagen der Alb-Wasser-Versorgung Echazgruppe XIV wird vorgenommen; da die Wasserversorgung des Traifelbergs sehr teuer und doch ungenügend ist, spricht sich der Honauer Gemeinderat am 22.8.1932 dafür aus, eine eigene Wasserleitung nach den Plänen des Bauamts für das öffentliche Wasserversorgungswesen mit einem Pumpwerk in der Dobelmühle zu bauen .
1924 Einbau einer Turbine beim Pumpwerk der Albwasserversorgung XIV (Echazgruppe)
Der Vertrag mit der Echazgruppe XIV wird vom Rechnungsjahr 1933 an aufgelöst.
Erst nach der Gemeindereform, mit Wirkung vom 1. Juni 1977 wird der Traifelberg wieder von der Echazgruppe XIV mit Wasser versorgt.